Schalke 04: Ein Traditionsverein vor dem Abgrund

Schalke 04 befindet sich mitten im Abstiegskampf und ist in der Hinrunde der Saison 20/21 nur knapp dem Einstellen des Negativrekordes von Tasmania Berlin entkommen, indem man gegen die TSG Hoffenheim gewinnen konnte. Doch die Krise auf Schalke ist in der Tat noch längst nicht vorbei. Nach der Hinrunde befindet man sich auf einem Abstiegskampf und auch wenn man dem Traditionsverein die Daumen drückt, dass er es schafft, in der 1. Liga zu verbleiben, so muss man sich fairerweise eingestehen, dass Schalke aufgrund der Leistungen genau dort hingehört: Auf einen Abstiegsplatz!

Wie konnte Schalke in den Abgrund stürzen?

Es gibt eine Menge Gründe, die dafür gesorgt haben, dass Schalke 04 zum aktuellen Tag eine solch schlechte Position in der Tabelle innehat. Ein wichtiger Grund ist der häufige Trainerwechsel in den letzten Jahren. Alleine im Jahre 2020 hatte Schalke 04 stolze 4 Trainer unter Vertrag. Man begann das Jahr mit David Wagner, der zuvor in der Saison bereits viele Kritiker auf die Bühne rief. Im September musste er letztlich sein Amt räumen und Platz für seinen Nachfolger Manuel Baum machen, der zuvor als Experte für Sky aktiv war. Baum konnte kein einziges Spiel mit Schalke 04 gewinnen und wurde nach knapp 4 Monaten im Amt ruhmlos entlassen. Es folgte der Niederländer und Trainerlegende Huub Stevens als Übergangstrainer. Dann stellte der Verein die neue Lösung vor: Christian Gross. Der Schweizer war für zahlreiche Fans und Experten eine überraschende Wahl, da der Trainer lange Zeit nichts mehr mit dem internationalen Top-Fußball zu tun hatte. Doch er schaffte es, ein wenig Ruhe in die Mannschaft zu bringen und gab vor allem dem Torwart mehr Selbstbewusstsein. Endlich gab es seit langer Zeit den ersten Sieg gegen Hoffenheim, womit man auch den Negativrekord von Tasmania Berlin vermeiden konnte, was sicherlich für die weitere Moral der Mannschaft von entscheidender Wichtigkeit war. Doch welche Gründe gibt es zudem, die man dem Absturz von Schalke 04 zuschreiben kann?

  • Häufiger Wechsel des Trainers
  • Hohe Schulden durch schlechte Führung
  • Fehlende Moral und Motivation bei Spielern
  • Anhaltende Serie der Niederlagen

Fehlt es auf Schalke an Moral in der Mannschaft?

Schaut man sich Wiederholungen aus den Spielen der Hinrunde an, so erkennt man auf den ersten Blick, dass die Mannschaft nach Rückständen schnell jeglichen Willen zum Kämpfen verloren hat. Und dies war nicht nur in wenigen Spielen der Fall. Die Moral war am Boden, was auch mit der langen Strecke ohne Sieg in der Bundesliga zu tun hatte. Zwar war man im DFB-Pokal erfolgreich, aber in der Liga läuft es bis heute alles andere als rund. Durch den Sieg gegen Hoffenheim und der Transferpolitik in der Winterzeit könnte es jedoch nun zu einem Umschwung auf Schalke kommen, der auch dringend von Nöten ist, will man den Verein vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga noch irgendwie retten. Der Weg bis dahin wird schwer genug und aus diesem Grund benötigt es auf jeden Fall wieder eine bessere Moral in der Mannschaft und von allen Spielern wesentlich mehr Selbstbewusstsein. Der neue Trainer Christian Gross hat Ruhe nach Schalke gebracht und zudem den ersten Sieg nach langer Zeit. Die anderen Verantwortlichen auf Schalke konnten dank einigen kleineren Finanzspritzen und der Abgänge einiger Spieler, die viel Gehalt bezogen haben, neue Spieler holen, welche nun für Moral und Teamgemeinschaft sorgen sollen.

Klaas-Jan Huntelaar ist zurück auf Schalke

Einen Spieler zum Verein zurückholen, der Schalke lebt und versteht, ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Mit dem Niederländer Klaas-Jan Huntelaar ist Schalke genau dies gelungen. Eigentlich wollte der Spieler seine Karriere in den Niederlanden beenden, doch als Schalke um Hilfe rief, hörte er zu und antwortete. Eine Aktion, die man Klaas-Jan Huntelaar durchaus hoch anrechnen darf. Er wechselte im Winter zurück zu den Schalkern und steht nun am Wochenende mit Sicherheit auf dem Rasen, um seine ersten Tore für Schalke seit langer Zeit zu erzielen. Und genau das braucht Schalke auch. In 18 Spielen ist es den Schalkern gerade einmal gelungen, 14 Tore zu erzielen. Dies ist ein sehr schlechter Wert, vor allem, bedenkt man, dass sie im gleichen Zeitraum 48 Gegentreffer hinnehmen mussten. Nach 18 Spielen steht Schalke damit mit 7 Punkten auf dem letzten Platz in der Tabelle, 3 Punkte hinter Mainz 05 und mit 8 Punkten Abstand auf den Relegationsplatz. Für Klaas-Jan Huntelaar ist die Mission also eindeutig. Es geht darum, den Angriff der Schalker wieder gefährlicher zu gestalten, damit Tore fallen und zwar zu Gunsten der Schalker.

Was ist das Saisonziel der Schalker?

Nun, aufgrund der aktuellen Situation darf man in der Tat nicht zu viel erwarten. Dass Schalke nun in der Rückrunde einen Sprint hinlegt und sich einfach mal so aus der Abstiegsregion schießt, dürfte unrealistisch sein. Dafür läuft bei dem Verein derzeit zu viel falsch. Das Ziel ist, den Abstieg in die 2. Bundesliga unter allen Umständen zu verhindern und auf dem Platz wieder mehr Selbstbewusstsein an den Tag zu legen. Genau das fordern viele Fans. Sie sind in erster Linie mit der Moraleinstellung der meisten Spieler alles andere als zufrieden und das absolut zurecht, wenn man sich einige Niederlagen der Schalker in der Hinrunde nochmals ansieht. Derzeit fehlen 8 Punkte auf den Relegationsplatz und das ist eine ganze Menge. In diesem Jahr dürfte der Abstiegskampf zwischen Schalke, Mainz, Köln, Hertha und Bielefeld ausgetragen werden. Für Schalke wird es in der Rückrunde nun sehr wichtig sein, vor allem die Spiele gegen diese direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu gewinnen, um zu ihnen aufzuschließen. Darüber hinaus muss in so manch einer anderen Partie ebenfalls gepunktet werden. Dies wird schwer genug und so sehen viele Experten die Zukunft von Schalke nicht gerade positiv. Denn sollte es tatsächlich so kommen, dass Schalke 04 in die 2. Liga absteigt, dann wird es rein aus finanziellen Gründen sehr schwer, den Verein wieder zu einem Erstligisten zu machen. Darum müssen alle Schalker unbedingten Kampfeswillen zeigen und den Abstieg verhindern. Dann hat Schalke im Sommer Zeit, sich zu sammeln und neu zu organisieren, damit so etwas im besten Falle nie wieder geschieht.


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